Am vergangenen langen Wochenende verglichen sich 4 TTC-Talente mit den besten deutschen Spielern ihres Alters. Was dabei herauskam schildert uns Claudia in einem tollen Bericht:
Über Himmelfahrt und das sich anschließende Wochenende lud der Deutsche Tischtennis Bund zur Deutschen Rangliste Jugend 13, zum DTTB-Talentcup (Top 24 der Jahrgänge 2012 bzw. 2013 und jünger) sowie zu einem Talente-Kurzlehrgang nach Bad Blankenburg ein. Der Tischtennis Verband Brandenburg nominierte mit Nina Seegebrecht, Hannes Kern, Max Frankenstein und Küken Mira Petereit gleich vier Spieler/innen unseres Vereins für diese Maßnahmen.
Nina (11 Jahre) vertrat als einzige weibliche Spielerin den TTV Brandenburg bei der Deutschen Rangliste U13. In vier 6er-Gruppen wurde die Vorrunde bestritten, in der Nina sich einen Sieg erhoffte. Und dieser gelang ihr gegen Luise Marquardt aus Sachsen-Anhalt ganz souverän. In den anderen vier Gruppenspielen spielte sie zwar jeweils gut mit, hatte aber mit ihrem Abwehr-Spielsystem nie eine echte Siegchance. In der entscheidenden Zwischenrunde, welche maßgeblich für eine gute Endplatzierung war, konnte Nina gegen eine Berlinerin sicher agieren und einen klaren 3:0 Erfolg verbuchen. Auch in den folgenden drei Spielen gab Nina ihr Bestes, aber es reichte leider nicht zu einem Satzgewinn. Somit beendete Nina das Turnier mit einem soliden 20. Rang. Sie kann im kommenden Spieljahr erneut in dieser Altersklasse spielen und erhofft sich dort eine Platzierung unter den Top 12. Benno aus Potsdam belegte bei den Jungen Rang 21.
Gleichzeitig durften Max und Mira unter der Leitung von Dirk Wagner (Bundesstützpunktleiter Düsseldorf und Verantwortlicher der Talentsichtung des nationalen Spitzenverbandes) fünf intensive Trainingseinheiten mit weiteren Talenten aus verschiedenen DTTB-Mitgliedsverbänden absolvieren. Beide konnten sowohl im Gruppen- als auch im Einzeltraining ihre technischen Möglichkeiten aufzeigen, nahmen aber alle Tipps und Hinweise von den zuständigen Trainern dankbar an. Zusammen mit Hannes bildeten sie das Finower Trio, welches dann am Samstag und Sonntag beim DTTB-Talentcup teilnahm.
Die drei WaldtstädterInnen gingen mit unterschiedlichen Zielstellungen an den Start. Die beiden Jungen erhofften sich bei ihrer ersten nationalen Veranstaltung zunächst einmal einzelne Satz- bzw. Spielerfolge. Mira hingegen, welche bereits im Jahr zuvor beim Talentcup teilnahm, hatte sich eine Top10-Platzierung zum Ziel gesetzt. Gespielt wurde in der Vorrunde erneut in vier 6er-Gruppen. Max wusste bereits hier spielerisch zu überzeugen und fuhr zwei Siege gegen Spieler aus Hessen und Saarland ein. Hannes war stets kurz davor einen Satzerfolg zu feiern, doch im letzten Gruppenspiel gelang ihm dann dieses Kunststück gleich doppelt. Er musste sich nämlich nur knapp 9:11 im Entscheidungssatz geschlagen geben. Mira meisterte ihre ersten vier Spiele souverän, bevor sie dann gegen Topfavoritin Dana Haspel deutlich mit 0:3 verlor. Die besten drei Spieler/innen jeder Gruppe schafften den Sprung unter die Top 12, wo erneut in 6er-Gruppen unter Mitnahme der Spielergebnisse der Vorrunde weitergespielt wurde. Die Plätze 4 bis 6 der Vorrunde kämpften dann um die Ränge 13 bis 24. In dieser sogenannten Zwischenrunde konnte Max einen weiteren Sieg verbuchen und landete dort aufgrund des besseren Satzverhältnisses auf dem zweiten Rang, was eine Platzierung unter 13 bis 16 nach sich zog. Hannes gestaltete auch die Zwischenrunde ähnlich spannend. Einzelne Sätze verlor er meist in der Verlängerung und gegen zwei seiner Gegner reichte die Power wieder bis zum Entscheidungssatz, aber Fortuna war nicht auf seiner Seite, sodass zwar sein Mindestziel erreicht war, aber im besten Fall lediglich die Platzierung 21 herausspringen konnte. Mira musste nun gegen die besten drei Spielerinnen der Gruppe C an den Start. Gleich im ersten Duell traf sie auf Ella Quett (Compass-Spielerin) aus Thüringen. In einem erstaunlich guten Match auf ganz hohem Niveau behielt Mira mit 3:1 die Oberhand und auch gegen Gruppensiegerin Evie Lok-Si Wong aus Hessen ließ Mira beim 3:1 nichts anbrennen. Im letzten Spiel des Tages war die Gegnerin aus Hamburg nicht ganz bei der Sache, sodass Mira trotz mittelmäßiger Leistung 3 zu 0 gewinnen konnte. Mira hatte damit das Halbfinale erreicht und im schlechtesten Fall Rang 4. Bereits jetzt ein Wahnsinns-Ergebnis, wenn man bedenkt, dass Mira noch ein weiteres Jahr in dieser Altersklasse verbleibt.
Am Sonntag standen nun die letzten Platzierungsspiele an. Max musste sich zweimal knapp geschlagen geben und landete trotzdem auf einem ganz tollen 16. Platz. Hannes konnte nun endlich den Bann durchbrechen und erfreulicherweise gleich zwei Siege (3:0 gegen Zhou und 3:2 gegen Kurze) einfahren, sodass eine Endplatzierung auf dem 21. Rang zu Buche stand.
Mira spielte im Halbfinale gegen Materialspielerin Hannah Schlauch aus Hessen ein dramatisches Match. Die Gegnerin bekam ab dem zweiten Satz fast im Minutentakt Heulkrämpfe, bevor auch Mira beim Rückstand von 8:10 im Entscheidungssatz die ersten Tränen hinunterliefen. Doch den Tränen zum Trotz wehrte sie die Matchbälle ab und gewann in der Verlängerung das Spiel. Im Finale stand sie nun erneut Dana Haspel aus Baden-Württemberg gegenüber. Die einzelnen Sätze konnte die Finowerin diesmal schon ausgeglichener gestalten, aber zu einem Sieg langte es nicht. Doch der Freude über die gewonnene Silbermedaille konnte das keinen Abbruch tun. Das Team Brandenburg freute sich auch über weitere gute Ergebnisse seiner Spieler/innen: Der Fürstenberger Nael Seed wurde starker 9., Mascha Przygoda vom TTC Gransee immerhin 19. und auch der Frankfurter Tim Witte überzeugte mit Platz 18.