11:9! Das Finower Interview mit Matti Klein

Heute gibt es unser monatliches Interview mit Matti.
Matti ist wohnhaft in Cottbus und seit 3 1/2 Jahren für unsere Nachwuchsmannschaft spielberechtigt und hat u.a. zusammen mit Johannes, Louis und Nils schon den Norddeutschen Mannschafsmeistertitel gewonnen.
Im Herrenspielbetrieb spielt er seit dieser Saison für das Cottbuser TT-Team in der Verbandsoberliga.
Wer ihn noch nicht gut kennt, hat die Chance im Interview viel über den 15-jährigen zu erfahren. 🙂

1. Frage:
Hey Matti, schön dass du dich den Fragen stellst.
Zuerst wird die Leser sicherlich interessieren, wie und wann du zum Tischtennis gekommen bist.

Matti:
Es fing eigentlich so an, dass ich als kleiner Junge mit dem Fußball angefangen habe und das war auch meine einzige Sportart, die ich gemacht habe. Mein Bruder jedoch hatte zwei Sportarten gleichzeitig gemacht, deswegen wollte ich dann auch noch eine zweite Sportart machen und so habe ich mich an vielen Sportarten versucht. Auf Tischtennis bin ich dann durch meinen Vater gestoßen. Der hat auch selbst mal gespielt in der Sportschule Cottbus unter anderem auch zusammen mit seinem Cousin Marco Schicketanz.
Wir waren dann 2011 im Urlaub an der Ostsee und bei unserer Unterkunft stand auch eine Tischtennisplatte. Als mein Vater mit einem Verwandten dort spielte, fand ich es schon beim Zuschauen extrem interessant das man so einen kleinen Ball so lange hin und her spielen kann. Ich habe dann auch ein paar Schläge mit meinem Vati gemacht und der hatte schon gemerkt das ich schon viel Ballgefühl habe. Nach dem Urlaub haben wir uns dann sofort erkundigt, ob es in der Nähe einen Verein gibt und so bin ich dann in Peitz, das war der am nahe gelegenste TT-Verein von meinem Dorf aus, mal zum ersten Training gegangen. Dort hatte mich dann schon Johannes in Empfang genommen und hat mit mir die ersten richtigen Schläge gemacht. Nach der Trainingseinheit meinte auch Johannes das ich viel Talent habe und ob ich nicht öfters zum Training kommen will. So nahm das dann seinen Lauf und Johannes und ich haben sehr oft miteinander trainiert. Wir haben dann sogar bei Eiseskälte auf einer selbstgebauten Platte bei uns in der Scheune trainiert.

2. Frage:
Wann hast du gemerkt das du auch in Brandenburg und Norddeutschland einer des besten Spielers werden kannst?

Matti:
Gemerkt habe ich das unter anderem, dass ich dann auch beim späteren Stützpunkttraining immer besser wurde und auch dort dann später auch die schon die großen besiegen konnte. Meinen wirklichen Durchbruch hatte ich bei der Landesmeisterschaft C-Schüler 2015 in Luckau den 1. Platz belegen könnte. Ab diesen Zeitpunkt wusste ich halt das ich in Brandenburg mit um die Oberen Plätze spielen kann. Überregional konnte ich mich auch das erste Mal bei dem Norddeutschen Länderpokal in Quickborn beweisen und hatte dann dort meine ersten Spiele gewonnen. Außerdem konnte ich auch bei der Norddeutschen B-Rangliste den 4. Platz belegen. Ich wusste dann auch das ich Chancen auf die oberen Plätze in Norddeutschland habe.

3. Frage:
Wie sah in den letzten Jahren dein Trainingsalltag aus?

Matti:
Ich bin 3-mal die Woche zum Training gegangen und an den Wochenenden habe ich meistens Punktspiele oder Wettkämpfe gespielt. Als ich dann in Vetschau gespielt habe, fing es auch richtig an, dass ich auch mit den Herren trainiert habe und ich mich dort auch verbessern konnte. Ich habe unter anderem mit Peter Schulze sehr viel trainiert und im Stützpunkt hatte ich mit Detlef Schulze und Daniel Blaszyk auch sehr gute Trainer, die mich unterstützt haben. Ich habe bei den Trainingseinheiten immer mit einer Erwärmung angefangen die so um die 10 min ging, danach habe ich mich dann mit Übungen, die ich mir durch den Stützpunkt eingeprägt hatte, eingespielt. Ich habe auch probiert mit den Herren an meinen Schwachstellen zu arbeiten was sich als sehr schwierig herausstellte, da ich im Verein keinen richtigen Trainer hatte, der mir auch noch dort was beibringen konnte. Außerdem habe ich später dann auch sehr viele Trainingsspiele mit verschiedenen Partnern gemacht. Bis dann Philip Müller nach Vetschau kam und mit dem konnte ich dann auch sehr viele Übungen spielen. Beim Stützpunkt trainiere ich oft mit Lisa Wolschina und Janne Richter. Beim Cottbuser TT-Team spiele ich mit Christian Petsch und Stefan Theile sehr viele Übungen und Trainingsspiele.

4. Frage:
Hast du im Tischtennis ein Vorbild? Wenn ja, wen und warum?

Matti:
Früher war mein großes Vorbild Timo Boll, weil ich es immer sehr spannend fand, wie er sein Spiel aufbaut und weil ich seine VH und RH Technik sehr gut finde und ich mir vor Punktspielen und Wettkämpfen immer ein Best of Video von ihm angeschaut habe, da es mich immer sehr motiviert hat so gut wie er zu werde. Mittlerweile find ich auch den Chinesen Spieler Fan Zhendong sehr gut, da ich seine Rückhandtechnik extrem gut und sehr effektiv finde.

5. Frage:
Was waren bisher deine größten Erfolge?

Matti:
Meine größten Erfolge sind zum einen meine Landesmeistertitel 2015, 2017 und 2019, der 1. Platz bei den Norddeutschen Meisterschaften 2020 im Doppel zusammen mit Janne Richter und mein Verbandsranglistensieg im letzten Jahr.

6. Frage:
Was sind deine Ziele für die Zukunft?

Matti:
Meine Ziele sind unter anderem bei den Top48 anzutreten und mich dort möglichst sehr gut zu präsentieren. Weitere Ziele sind meine Landesmeistertitel und Verbandsranglisten Titel zu verteidigen und eine Positive Bilanz in der VOL zu haben und dort auch möglichst bald im oberen Paarkreuz zu spielen. Des Weiteren will ich mich auch bei der Landesmeisterschaft der Herren beweisen und mich für die Verbandsrangliste bei den Herren qualifizieren.

7. Frage:
Seit 4 Jahren spielst du nun im Nachwuchsbereich für den TTC Finow. Obwohl du ja bei uns Mitglied bist, bist du durch deinen Wohnort Cottbus trotzdem noch relativ ein Außenstehender. Wie würdest du unseren Verein von außen betrachtet beschreiben?

Matti:
Die Erfolge von dem Verein im Nachwuchs und bei den Erwachsenen sprechen ja für sich. Ich würde den Verein als sehr engagiert beschreiben und dass er eine sehr große Breite an Möglichkeiten zum Trainieren bietet.

8. Frage:
In dieser Saison durftest du erstmals in der Verbandsoberliga ran und hast deine Sache im mittleren Paarkreuz auf Anhieb ganz gut gemacht. Wie bewertest du deine ersten fünf Spiele in dieser Klasse?

Matti:
Ich denke, dass ich mich relativ schnell gut auf die Liga eingestellt habe und meine Spiele sehr gut gemeistert habe. Außerdem habe ich mich durch die Spiele auch spielerisch weiterentwickelt. Klar gibt es immer noch einzelne Dinge, die man verbessern muss und dafür finde ich die Liga optimal, um Kleinigkeiten sehr gut zu trainieren und zu optimieren.

9. Frage:
Wie ich weiß leitest du in deiner Schule auch schon eine Tischtennis-AG.
Könntest du dir vorstellen dich in Zukunft auch als Trainer zu engagieren?

Matti:
Ich will mich auf jeden Fall später als Trainer engagieren und somit auch den Sport in Brandenburg weiterbringen. Mit 16 will auf jeden Fall schon die C-Trainerlizenz machen und später vielleicht auch bis zur A- Lizenz gehen.

10. Frage:
Bei Wettkämpfen sieht und hört man dich meist als sehr emotionalen Spieler.
Macht es dich stärker, wenn du deine Emotionen rauslassen kannst, oder ist es einfach nur eine Gewohnheit?

Matti:
Ja es hilft mir schon ziemlich, wenn ich mich mit meinen positiven Emotionen nach vorne pushe. Auch wenn es für Außenstehende sicherlich komisch rüberkommt.
Es ist auf jeden Fall wichtig für mich das ich das Adrenalin, das ich vor jedem Punkt oder allgemein im Wettkampf, ganz besonders in wichtigen Wettkämpfen, aufbaue, auch rauslassen kann.
Auf jeden Fall möchte ich hier nochmal betonen das es keine böse Geste gegen meinen Gegner ist. 😉

11. Frage:
Wenn du eine Regel im Tischtennis ändern könntest, welche wäre das?

Matti:
Ich würde die Handtuchpause auf eine Pause nach jedem vierten gespielten Punkt beschränken, da sie eine gute Pause ist, in der man sich noch einmal neu fokussieren kann. Und manchmal ist es auch ganz gut einfach sich einfach noch öfter den Schweiß aus dem Gesicht wischen zu können. 😉

Vielen Dank für das ausführliche Interview Matti. 🙂